Entwicklung der Zementindustrie in Afrika

2. Afrika-Umwelt-Zement-Konferenz, Nairobi/Kenia (11.-12.05.2011)

Nachdem die erste Konferenz im letzten Jahr erfolgreich in Kapstadt aus der Taufe gehoben wurde, findet die 2. Afrika-Umwelt-Zement-Konferenz 2011 in Nairobi/Kenia statt. Renommierte Vertreter der Zementindustrie, staatlicher Behörden, von Umweltinstitutionen und aus dem Finanzsektor werden vom 11. bis 12. Mai 2011 im Crowne Plaza Hotel zusammenkommen, um über Umwelttrends und -initiativen zu beraten, Informationen auszutauschen und um über bewährte Methoden für die afrikanische Zementindustrie zu debattieren, damit diese die internationalen Emissionsziele erreicht.

 

„In diesem Jahr werden wir versuchen, der Konferenz eine mehr strategische Ausrichtung zu verleihen“,  sagte der Gründer und Organisator der Veranstaltung, der Vorstandsvorsitzende von Prescon Ltd, Demsas Faloppa. „Die Debatte wird sich im politischen Rahmen internationaler Bestimmungen und Verträge bewegen und sich auf den nach vorn ausgerichteten Weg der afrikanischen Zementindustrie konzentrieren. In der Praxis bedeutet das auch, neue Technologien und Methoden mit ausreichender Energie zu betrachten, die gleichzeitig kostensparend sind.“

 

Trotz der anhaltenden globalen ökonomischen Herausforderungen hat der afrikanische Zementsektor, der sehr beachtlich zur gesamten Kohlendioxidemission und der lokalen Luftverschmutzung eines Landes beiträgt, in den meisten Regionen ein gesundes Wachstum erfahren. „Die andauernde Entwicklung und der Bauboom in vielen Teilen Afrikas ist sicher die Ursache für die ständige Nachfrage nach Zement in Afrika, und es ist daher wichtig, dass gleich von Beginn an Umweltstrategien und -bestimmungen in der schnell wachsenden afrikanischen Zementindustrie Einzug halten“, betonte Faloppa. „Unsere Konferenz ist die einzige Veranstaltung auf dem Kontinent, die sich ausschließlich darauf fokussiert durch die Förderung einer langfristigen Debatte der Interessenvertreter und von Partnerschaften.“

 

Das Geschäftsumfeld scheint für eine Umwelt-Zement-Konferenz förderlich zu sein. In einem kürzlich erschienenen Forschungsbericht zum Zementsektor stellte Kestrel Capital fest, dass die Nachfrage nach Zement in Kenia zwischen 2003 und 2008 eine jährliche Wachstumsrate von 12,9 % aufwies. In Uganda und Tansania wurde ebenfalls diese verstärkte Nachfrage verzeichnet, wie die gesamte ostafrikanische Region ein Wachstum erlebt. Im Ergebnis dessen sind die Zementfirmen der Region bemüht, Investitionen vorzunehmen, um ihre Kapazitäten zu erhöhen.

Jedoch nicht nur die Region Ostafrika verzeichnet ein wesentliches Wachstum und eine aufregende Entwicklung in der Zementindustrie. In Westafrika erklärte der angolanische  Staatsdirektor für Bauwesen, Manuel Victor, erst im letzten Sommer, dass wenigstens sechs neue Zementwerke in den nächsten drei Jahren im Lande errichtet werden. Nigerias größter Zementhersteller, Dangote, investiert auf dem gesamten Kontinent in neue Anlagen.

 

In Namibia im südlichen Afrika wurde soeben die offizielle Eröffnung des Werks Ohorongo Cement gefeiert. Das ist die neueste Anlage in Afrika, die von der Entwicklungsbank Südafrika (DBSA) und der Europäischen Investitionsbank (EIB) kofinanziert wurde. Weiterhin nahm in Südafrika eine Umweltüberwachungseinrichtung ihre Arbeit auf, die den prosperierenden Zementsektor des Landes inspiziert.

 

Surendra Bhatia, stellvertretender Geschäftsführer der kenianischen Zementfirma Athi River Mining, sagte, dass neue Unternehmen große Sprünge bei der Nutzung neuer Technologien vollführen. Er führte aus, dass neuere Mühlen geringere Wartungskosten haben, da sie eine höhere Energieeffizienz aufweisen, wodurch die Produktionskosten gesenkt und die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden. „Mit neuen Technologien können bis zu einem Viertel der Energiekosten eingespart werden, was in der Zementproduktion sehr beachtlich ist,“ sagte Bhatia. Energiekosten machen etwa ein Fünftel der Produktionskosten von Zement aus, während der Klinker bei der Zementherstellung bis zur Hälfte der Kosten darstellt.

 

Kaushit Pandit, Vertriebsleiter von Mombasa Cement, sagte, dass seine Firma Einsparungen bei der Energie, beim Klinker und im Absatz an den Endverbraucher in Form von billigeren Produkten weitergeben konnte. „Konkurrenzfähige Preise für unsere Kunden sind der einzige Grund, warum wir so schnell wachsen konnten,“ sagte Pandit. Er erklärte, dass sein Unternehmen mehr als 15 % Marktanteile hält.

 

Demsas Faloppa schätzte die Lage der afrikanischen Zement­industrie folgendermaßen ein: „....die Herausforderung für Zementproduzenten besteht darin, sich Technologien zuzuwenden, die zum Beispiel den Verbrauch von Wasser reduzieren, das in vielen afrikanischen Ländern eine begrenzte Ressource ist. Weiterhin ist die Verwendung von Energie in der Zementindustrie eine unmittelbare und wichtige Herausforderung, aber auch eine Gelegenheit. Eine Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen für Elektro- und Wärmeenergie wird den Unterschied zwischen erfolgreichen und nicht erfolgreichen Unternehmen auf dem Markt vergrößern. Bei steigenden Kosten werden die Firmen ihren Fokus verstärkt auf die Entwicklung von Projekten zu erneuerbaren und alternativen Energien richten, wie z.B. Stromerzeugung aus Abwärme und alternativen Brennstoffen.“

 

„Viele Zementfirmen haben ein starkes Interesse an der Teilnahme an unserer 2. Afrika-Umwelt-Zement-Konferenz im Mai in Nairobi bekundet, darunter auch europäische Stammhäuser, wie Lafarge und HeidelbergCement, die Zementwerke und Geschäfte in Afrika betreiben“, erläuterte Faloppa. „Ich bin der Ansicht, dass die Tatsache, dass sich das Programm der Konferenz auf politische Probleme und Initiativen sowie auf unser strategisches Herangehen konzentriert, mit der wir Umweltlösungen nicht als eine Pflicht sondern als einen echten Schlüssel zum mittel- und langfristigen Erreichen von Wettbewerbsvorteilen betrachten, sehr attraktiv für unsere Teilnehmer ist.“

 

Die afrikanischen und internationalen Teilnehmer der 2. Afrika-Umwelt-­Zement-Konferenz, die von Bamburi Cement Kenya mitgesponsert wird, und zu der auch eine Ausstellung, ein Galadiner und die Besichtigung eines Zementwerks gehören, werden die seltene Gelegenheit haben, Geschäftskontakte zu nutzen und eine ganze Reihe von Umweltproblemen im Zusammenhang mit dem Umweltschutz und dem strategischen Geschäftswachstum in der afrikanischen Zementindustrie zu diskutieren. Zwecks weiterer Informa­tionen zur Konferenz wenden Sie sich bitte an Donna Campbell (donna@prescon-int.com). Wenn Sie Interesse an einem
Sponsoring haben, wenden Sie sich bitte an Tom Harrison (tom.harrison@prescon-int.com).

 

www.prescon-int.com

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