Auswirkung des Kalksteingefüges
auf die Gefügeentwicklung
in Branntkalk

Zusammenfassung: Das Gefüge eines Kalksteins hat einen wesentlichen Einfluss auf den Fluss von Kohlendioxid durch das Material während der Calcination. Dementsprechend variiert die Zeit zur Calcination je nach Ausgangsmaterial. Das Gefüge des Kalksteins wird durch die Mikroporen, Mesoporen, Makroporen, Mikrorisse und Makrorisse gebildet. Über Mikro- und Makrorisse erfolgt die schnelle Diffusion. Große Unterschiede in der Porengröße sowie in der Größe der Mikro- und Makrorisse im Kalk sind der Grund dafür, dass es keinen Sinn macht, den hydraulischen Durchmesser für die Berechnung des Kohlendioxid-Flusses zu verwenden. Ein besserer Ansatz ist, das Gefüge des Kalks für die Berechnung mit dem Dusty-Gas-Modells in Form des Porositätskrümmungsfaktors (v/t) und der spezifischen Durchlässigkeit (P) des Kalks zu berücksichtigen. Der Kohlen­dioxidfluss durch den Kalk kann mit Hilfe der spezifischen Durchlässigkeit (P) des Kalks berechnet werden, wenn die Formel von D’Arcy verwendet wird.

1 Einleitung

Die Zeit für die Calcination eines Kalksteinstücks hängt von der Art des Kalksteins, den Abmessungen und den thermodynamischen Bedingungen der Calcination ab [1]. Verschiedene Werte für die Kalkeigenschaften können dabei von Bedeutung sein [1– 6]. Aber auch der Kohlendioxid-Fluß im Material während der Calcination hängt von dem Gesteinsgefüge ab. Das Gefüge [7, 8] eines porösen Mediums kann zum Beispiel durch die spezifische Porosität des Mediums, die sich auf das Gefüge und den Porenraum im Medium bezieht, die spezifische Durchlässigkeit [9], die Porengrößenverteilung, die...

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