Rohstoffhandling „Made in Germany“

AZO-Technologietag „Erhöhung der Effizienz durch Schüttgutautomation“, Osterburken/Deutschland (15.09.2010)

Am 15.09.2010 konnte der geschäftsführende Gesellschafter
der Firma AZO GmbH + Co. KG, Rainer Zimmermann, in den voll besetzten Medienräumen das „Who’s Who“ der Bauchemie anlässlich des AZO-Technolo­gietages begrüßen (Bild 1). Nach einer kurzen Firmenvorstellung übergab Zimmermann das Wort an Prof. Dr. Wirth, den Moderator der Veranstaltung.

 

Den ersten Vortrag gestaltete Helmut Kaiser, Geschäftsbereichsleiter AZO®Chem für den Bereich Technik. Er stellte in seiner anschaulichen Präsentation pneumatische Fördersysteme und Containersysteme gegenüber und arbeitete die Vor- und Nachteile beider Systeme sehr plakativ heraus. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen erläuterte Karl Horinger, Geschäftsbereichsleiter AZO®Chem, Bereich Vertrieb, am Beispiel einer großen realisierten Anlage im Bereich der Bauchemie, wie das Lastenheft des Kunden in ein Pflichtenheft des Lieferanten umgewandelt wird und welche Probleme dabei auftreten können. Danach gingen Horinger und Kaiser auf die Anlage eines Herstellers von bauchemischen Produkten ein (Bilder 2 und 3), die seit eineinhalb Jahren erfolgreich in Betrieb ist. Anhand von 3D-Grafiken, Animationen und Fotos erklärten sie das Turmkonzept, von der Rohstoffanlieferung bis zur Abfüllung der fertigen Produkte.

 

In seiner Präsentation erläuterte Michael Mayer aus dem Bereich Forschung und Entwicklung anschließend die Möglichkeiten und Einsatzgebiete eines neuen Pulverrheometers Freeman FT 4 für das Schüttgutlabor. Die damit gesammelten rheologischen Daten können dann in Kombination mit Erfahrungswerten zur Auslegung und Optimierung von Anlagen genutzt werden.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen starteten die Teilnehmer zu einem ausgiebigen Firmenrundgang, bei dem sich die Teilnehmer über die Fertigung der Komponenten informieren konnten. Mit einer beachtlichen Fertigungstiefe steht bei AZO besonders die Verarbeitung von Edelstahl im Vordergrund. Die Teilnehmer besuchten auch das Versuchszentrum für Rohstoffhandling. Dort können Anlagen und Komponenten unter Real­bedingungen getestet und Versuche mit Kundenproduk-ten durchgeführt werden. Abschließend besichtigten die mehr als 50 geladenen Gäste den Ausstellungsraum im Kundencenter von AZO, in dem Dosier- und Förderanlagen gezeigt werden (Bild 4).  

 

Das Nachmittagsprogramm startete mit einem Vortrag der Firma Gebr. Lödige. Manfred Horsch verdeutlichte die Anforderungen an die Mischtechnik in der Trockenbaustoffindustrie an realisierten Praxisbeispielen. Neben der Verfahrenstechnik und mechanischen Anforderungen, ging er auch detailliert auf die Bestimmung der Mischgüte ein und stellte u.a. die neue Generation von Pflugschar-Mischern mit reduzierten Baulängen und damit kompakterem Design vor.  

 

Dass zu einer effizienten, vollautomatischen Anlage auch eine gute Portion innovativer Prozessleit- und Visualisierungstechnik gehört, zeigte Hendrik Langner von hsh-systeme, einem Mitglied der AZO Gruppe. In seinem Vortrag beleuchtete er das gesamte Steuerungskonzept für die am Vormittag vorgestellte Anlage und ging dabei z. B. auf die Schnittstellenproble­matik, Chargenverfolgung und Etikettierung ein. Außerdem stellte er das Turmkonzept einer Inselfertigung gegenüber. Den Tag rundete Gerhard Nied, der technische Leiter der AZO Gruppe ab. Sein Vortrag „Brenn- und Explosionskenngrößen von Stäuben und deren Bedeutung für die Planung und den Betrieb von automatischen Schüttgutanlagen“ stieß auf großes Interesse.

 

In einer Zusammenfassung hob der Moderator, Prof. Dr. Wirth hervor, dass mit dieser Veranstaltung ein umfassender Überblick mit sehr vielen Detailinformationen innerhalb der Wertschöpfungskette im Bereich der Bauchemie geboten wurde. Die durchgeführte Teilnehmerbefragung bescheinigte dem Organisationsteam um den Bereichsleiter Marketing/Dokumentation, Herrn Walter Sonntag, eine gelungene Veranstaltung, die Ansporn ist, der zehnten Veranstaltung dieser Art weitere folgen zu lassen.

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