Zukunftsfähige Produkte und neue Lösungen
LAFARGE TECHNICAL FORUM 2012, LEIPZIG/GERMANY (15.11.2012)„Nachhaltigkeit in Politik und Wirtschaft“, zu diesem Thema sorgte Oswald Metzger als erster Referent gleich für einen schwungvollen Auftakt. Der stellvertretende Bundesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU stellte den Vergleich von Wort und Tat politischer und wirtschaftlicher Akteure in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Hinter die Nachhaltigkeit so manch politischer Entscheidung setzte er, gemessen an den Ergebnissen, ein Fragezeichen. Ein klares Bekenntnis hingegen gab er zur Energiewende ab. „Zwar ist die Politik nicht immer nachhaltig, wohl aber die Energiewende. Hier – und darin besteht parteiübergreifend Konsens – wird es keinen Rückzug geben“, so das Fazit am Ende seines engagierten Vortrags.
Dem schloss sich Ulrich Nolting in seinen Ausführungen an. Der Geschäftsführer der BetonMarketing Süd ging auf die Chancen ein, die speziell die erneuerbaren Energien für die Zementbranche bieten. Um die angestrebten Ziele zu erreichen sei der Ausbau sowohl von Speicher- als auch Netzanlagen unabdingbar. Für den Bau ihrer Fundamente und Leitungen werde Beton eingesetzt. Erhebliches Potenzial birgt nach Noltings Worten auch der Einsatz von Beton als Wärmespeicher. Die Branche könne darin sogar eine Vorreiterstellung einnehmen.
Nachhaltigere Zemente bzw. Klinker standen im Mittelpunkt der beiden Fachvorträge aus dem Lafarge Produktbereich. Günther Walenta vom Lafarge Forschungszentrum in Lyon stellte das Projekt „Aether“ vor. Das von der Europäischen Union geförderte Projekt der Lafarge Grundlagenforschung hat ein klares Ziel: Die Entwicklung eines neuen Klinkers mit ähnlichen Eigenschaften wie Portlandzement, industriell herstellbar mit bis zu 30 % weniger CO2-Ausstoß als bei herkömmlicher Produktion. Erste Pilotversuche unter industriellen Bedingungen seieen erfolgreich verlaufen, erklärte Walenta. Weitere Pilotversuche, Untersuchungen zur Dauerhaftigkeit und Anwendungstests bei Kunden würden folgen.
Um nachhaltige Lösungen ging es auch im Fachvortrag von Alexander Paatsch. Als Manager Technisches Marketing bei Lafarge stellte er Vorteile und Leistungsfähigkeit von CEM II-Zementen für anspruchsvolle und dauerhafte Bauwerke heraus. Am Beispiel des Spezial-Zementes Optavelox® ging er auf die hervorragenden Verarbeitungseigenschaften besonders für Betonfertigteile ein.
Ein fester Programmplatz beim Technischen Forum gehört einem internationalen Projekt der Lafarge Gruppe. In diesem Jahr stellte Jeremy Greenwood, Managing Director Readymix UK, das Projekt „Waterford Hamel“ vor. Im grünen Gürtel von Hertfordshire, 45 km nordöstlich von London, startet 2013 ein außergewöhnliches Projekt. Als Bauherr plant Lafarge die Errichtung von 13 Null-Energiehäusern, von denen zwölf auf dem freien Markt verkauft werden sollen. Es sollen die ersten autarken Wohnhäuser entstehen, die gewerbsmäßig verkauft werden. „Mit dem Bau der Siedlung will Lafarge zu einer Änderung der aktuellen Bauvorschriften in Großbritannien beitragen. Die Ökohäuser aus Beton sollen gegenüber der üblichen Leichtbauweise für Einfamilienhäuser in Großbritannien überzeugen“, so Jeremy Greenwood.
„Nachhaltig Bauen – wir mischen mit“ – auch in den Begegnungen und Gesprächen während der Pausen wurde das Thema unter den Teilnehmern lebhaft diskutiert. Infostände und interaktive Tools wie ein Sicherheitsquiz und eine Demoversion des neuen Kundenportals ergänzten die Programminhalte. Am Abend begaben sich die Gäste ins „Gondwanaland“, die Riesentropenhalle des Leipziger Zoos, wo der Tag bei einem abwechslungsreichen Programm einen stimmungsvollen Ausklang fand.