70 Jahre AKR und kein Ende in Sicht? (Teil 2)
Zusammenfassung: Die betonschädigende AKR ist eine äußerst komplexe Langzeitreaktion. Bei den langsam und spät reagierenden Gesteinskörnungen spielen die Menge und der Zustand des Quarzes die entscheidende Rolle. Das Alkali-Silicat-Gel ist nur in einem bestimmten Bereich des CaO-Gehaltes quellfähig. Somit sind alle Zusatzstoffe zum Zement, die das bei der C3S- und C2S-Hydratation gebildete Ca(OH)2 binden, hilfreich, eine betonschädigende AKR zu vermeiden. Durch die konsequente Anwendung der gegenwärtig verfügbaren Prüfverfahren, insbesondere der AKR-Performance-Prüfung, kann eine betonschädigende AKR vermieden werden. Teil 1 des Beitrages beschreibt die Mechanismen der AKR sowie Vor- und Nachteile von Prüfverfahren, in Teil 2 werden dann spezielle Forschungsansätze und Prüfverfahren im Detail mit Ergebnissen sowie einige AKR-Schadensfälle vorgestellt.
4 AKR-Untersuchungen am FIB
Durch die am FIB angewandte Kombination verschiedener, sich ergänzender Untersuchungs- und Prüfverfahren kann nach jetzigem Stand sowohl für einzelne Gesteinskörnungen als auch für projektspezifische Betone eine zuverlässige Aussage zum AKR-Schädigungspotential getroffen werden [9, 28]. Dabei wird am FIB die folgende Vorgehensweise praktiziert:
Es wird eine Vorbeurteilung der Alkaliempfindlichkeit aller für einen Beton vorgesehenen Gesteinskörnungen (getrennt nach Lieferkörnungen) mit einem Schnelltest durchgeführt, unterstützt durch petrographische und...